Zum
100. Geburtstag von Dr.
Oskar Winneberger erschien in der "Frankfurter Neue Presse"
vom 22. 1.
1957 der vorstehende Artikel.
Auch die "Frankfurter
Allgemeine Zeitung" erinnert am
2. 2. 1957 an den
"Schöpfer der Oberschule":
(Beide
Zeitungsartikel:
Institut für Stadtgeschichte, Ffm)
|
Dr. Oskar Winneberger
Er
war ein
Enkel von George Matthäus Winneberger, einem
ehemaligen Bürgermeister von Wetter. Der Großvater
mütterlicherseits war protestantischer Theologe und Pfarrer
am
"Temple Neuf" in Straßburg; von einem Besuch ("auf dem
Eisenwege") 1852 liegt eine eindrückliche Beschreibung
Marburgs
vor. Sein Vater, ebenfalls Theologe,
unterhielt in den Häusern Ritterstraße 11
und 12 in Marburg ein privates
Lehrinstitut für ausländische Studierende, die dort
die
sprachlichen Grundlagen für ihr Studium in Marburg erwerben
konnten. Unterstützung für sein Studium in Marburg
hatte er mit
einem Wetter'schen Stipendium erhalten.-
Titel
der
Dissertation:
"Über das Handschriftenverhältnis des
Altfranzösischen
Guy de Warwick", Marburg 1888.
Laut
Mitgliederliste des Vereins für Reformationsgeschichte:
"Winneberger, Direktor Dr., Frankfurt a. M., Stalburgstr. 25"
In
der "Frankfurter Biographie", Band 2, M - Z, Frankfurt 1996, lesen
wir den folgenden Artikel über ihn:
|
Winneberger,
Oskar. Dr. phil. Geheimrat. Pädagoge.
* 20.1.1857 Marburg, + 11. 5. 1931 Frankfurt/Main
Von 1887 bis 1898 Oberlehrer an der Frankfurter Adlerflychtschule, 1888
Promotion in Marburg.
1898 Versetzung als Oberlehrer an das Goethe-Gymnasium.
1902 kehrte Winneberger als deren Leiter an die Adlerflycht-
schule zurück (bis 1922). Von 1902 bis 1905 erarbeitete
Winneberger ein neues Deutschlesebuch auf der Grundlage des
bis dahin
benutzten Paldamusschen Lesebuchs. Als Paldamus-Winneberger
war es bald an allen höheren Schulen verbreitet.
Nach 1918 arbeitete Winneberger mit seinem Kollegium Pläne
zu einer Deutschen Oberschule aus.
Die Deutsche Oberschule
war neben Gymnasium, Realgymnasium und Oberrealschule als
vierter Typ der höheren Schule gedacht, bei dem besonders
die deutschkundlichen Fächer im Vordergrund stehen sollten.
1922 wurde eine Denkschrift über die Deutsche Oberschule an
das preußische Kultusministerium weitergeleitet, das 1925 der
Umwandlung der Adlerflychtschule von einer Realschule in die
erste Deutsche Oberschule zustimmte.
Wy |
Die
Adlerflychtschule im Nordend, Humboldtstraße 33,
wurde bei
den Bombenangriffen des Zweiten Weltkrieges zerstört.
Heute
befinden sich am selben Ort die vom Evangelischen Verein
für
Jugendsozialarbeit betriebenen Beruflichen Schulen "Bertha Jourdan".
|
|