Die
Stiftskirche von
SE
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Ehem.
Stiftskirche St.
Maria (jetzt ev. Pfarrkirche)
Fundamente
einer Kirche des 11. Jh. unter dem
Chor 1958 gefunden.- |
Daten
zum heutigen Bau
fehlen, nach stilistischem Befund um 1250-1280
erbaut; der Westturm erst 1506 hinzugefügt, sein
durch Höhe und Schlankheit berühmter Helm
1783
gekürzt und 1869 abgetragen, der
jetzige Spitzhelm
1957-58. |
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Dreischiffige
Hallenkirche zu fünf Jochen mit Querschiff und
mit
Chor aus einem Joch und 7/12-Schluß, die Seitenschiffe in
halber
Mittelschiffbreite.
Die Verstärkung der westlichen Langhauspfeiler
weist auf die Planung zweier Westtürme. Die Gesamtanlage steht in
System und Grundriß unter dem unmittelbaren Einfluß
der
Elisabethkirche in Marburg und der Klosterkirche zu Haina, wenn auch
in den Maßen kleiner, in
den Einzelformen gröber und
altertümlicher
und in den Proportionen schwerer und gedrungener; westfälische
Beziehungen sind besonders in den von Marburg und Haina
abweichenden, teilweise noch spätromanischen Details
spürbar. Die Formen werden von Osten nach Westen einfacher,
strenger und fortschrittlicher; es sind vier Bauabschnitte mit vier Meistern
feststellbar: Chor, Querschiff, die beiden ersten und
die
letzten
Langhausjoche. |
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Das
Äußere.
Der
Außenbau
sehr schlicht. Ursprünglich über jedem
Seitenschiffjoch quergestellte Walmdächer. Das jetzige
einheitliche
Dach
15. Jahrhundert. |
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Die
Chorstrebepfeiler im oberen
Teil als Lisenen bis
zu den
figürlichen Wasser- speiern hochgeführt; an
den
Chorfenstern
zweiteiliges
frühgotisches Plattenmaßwerk
mit
drei Dreipässen. |
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Die
mittleren Strebepfeiler der Querhausstirnseiten
mit den Giebeln darüber bei der
Restaurierung
1859-64 durch Georg Gottlieb Ungewitter hinzugefügt.
Am Langhaus die sehr einfachen Strebepfeiler zur
Hälfte eingezogen, so daß in den
Seitenschiffen
Nischen entstehen. |
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Im Innern
Kreuzgewölbe mit Birnstabrippen, in Chor und
Querschiff noch wulstartig und auf
einfachen bzw. gebündelten
Wanddiensten mit Wirteln in der Mitte, auf den
Chorkapitellen plastischer
Schmuck (vier Evangelistensymbole und zehn
Köpfe, vielleicht Engel). Im Langhaus Rundpfeiler
mit vier Diensten; die Scheidbögen
kräftiger
profiliert als die
Gurtbögen. |
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Die
Seitenschiffgewölbe kupplig hochgezogen, dadurch die
für Marburg
charakteristische Stelzung vermieden. Im zweiten
östlichen
Mittelschiffjoch, über dem ehemaligen Kreuzaltar,
Lamm Christi
als
Schlußstein. |
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1962
die
ursprüngliche Ausmalung der Zeit um 1300 nach alten Resten erneuert, neben
der Klosterkirche Haina die bedeutendste gotische
farbige Fassung
eines Kirchenraumes in Hessen und in enger Verwandtschaft zu Haina;
Wände, Pfeiler und Gewölbe rot mit Quaderung,
Rippen
gelb, Dienste im Chor gelb, in Querschiff und
Langhaus
weiß-grau, auf den Gewölben Sternmuster.- |
Im Chor
großes
Wandgemälde,
Krönung
Mariä mit den
Stifterinnen Almudis und Digmudis
(stark restauriert),
Anfang 16. Jh. |
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Ausstattung. |
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Auf dem Altar
hochbedeutendes Retabel, etwa 1240-50 gemalt, von Folpertus gestiftet
(Inschrift), starke
byzantinische Einflüsse; unter plastischen Rundbogen sieben
Passionsszenen, durch gemalte Säulen getrennt, auf der
Rückseite fünf Medaillons mit Agnus Dei und
Evangelistensymbolen, (Maße ohne die
moderne Rahmenleiste 0,73 : 2,40 Meter; von
entstellenden Bemalungen
restauriert).- |
Sakramentsnische
im Frankenberg-Marbuger Typ, Mitte 14. Jh., mit ausgezeichneten Masken
an den unteren Ecken.- |
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Taufstein
vom 13. Jh.,
sechs
Säulen
auf Quadern mit Löwenköpfen stützen das
halbkugelige Becken.- |
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Reichgeschnitzter
Zelebrantenstuhl,
1466
von Johann Seilwinder gestiftet.- |
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Lebensgroße weibliche
Heilige, Stein,
sehr beschädigt,
Anfang 16. Jh.-
Gotische Truhe mit
originalem Beschlag, 15.-16. Jh.
Zwei gut
gearbeitete Messingleuchter,
1767. |
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Orgelgehäuse
1763-66 von
Johann
Andreas
Heinemann (1950 von neugotischen
Zutaten
bereinigt).- |
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Zahlreiche
Grabdenkmäler
des
12.-18. Jh., davon
bemerkenswert:
Stiftergrab der
Almudis
und Digmudis, nur mit
Kreuz und
Inschrift, 12. Jh.- |
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Philipp
von Dernbach (+ 1564), in Ritterrüstung, etwas unbeholfene
Arbeit von Melchior Atzel.- |
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Westlich
vor der Kirche spätgotische Baureste
der einstigen Klostergebäude.
(Dehio,
Hessen, 1982)
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Stiftskirche
Schon von
weitem zu sehen, überragt die Stiftskirche St.
Marien mit ihrem
schlanken Turm die Stadt und das Wetschaftstal. Der Chor und der
dreischiffige Hauptbau des frühgotischen Bauwerks erheben sich
über Vorgängerbauten aus dem 8.
und 11. Jhdt.
Vom Chor
ausgehend, weisen stilistische Besonderheiten auf vier Baumeister hin.
Der bis zur Umgestaltung durch den Architekten Georg
Gottlob Ungewitter in
der Mitte des 19. Jahrhunderts aufgrund einer
Verfügung von Landgraf Moritz (1592-1632)
weißgekalkte
Innenraum hat auch
nach weiteren
Restaurierungsarbeiten ab 1962 und dann 1988 wieder eine
rötliche
Farbgebung mit Quaderung und nur geringer Bemalung. Der wegen Rissen im
Mauerwerk erforderlichen Lösung statischer Probleme durch
Einbau
z. B. eines Ringankers im Chor folgte schließlich das
Auftragen
eines witterungsbeständigen Außenputzes zum Schutz
des
empfindlichen roten Sandsteins.-
Ziel auch
der letzten Renovierung der Heinemann -
Orgel von 1766
war
es, ihre ursprüngliche Form unter Verwendung
möglichst vieler Originalteile, wie z. B. von 2/3 der
Originalpfeifen, wiederherzustellen.-
Der
bis zu einem Blitzeinschlag 1783 100 m hohe Turm, der damals
höchste in Hessen, wurde erst 1506 angebaut. Er ersetzte den
Dachreiter über dem Mittelschiff, in dem sich die Glocken
befanden. Der heutige Turmhelm wurde 1957 aufgesetzt und gibt dem Turm
nun eine Gesamthöhe von 62 Metern.
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Neue
Kirchenfenster |
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In den letzten
Jahren wurden von
Prof. von
Stockhausen neugeschaffene Fenster
im
Kirchenschiff
eingesetzt.
Sie können bei einem
virtuellen Rundgang
angeschaut werden
auf der Webseite
der
evangelischen Kirchengemeinde. |
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Hans
Gottfried
von
Stockhausen:
Die
Stiftskirche
zu Wetter
und ihre
Glasmalereien,
Hirmer,
München
2007
Umschlagfoto |
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Pfarrhäuser
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Pfarrhaus
Wetter II,
um 1908 |
Bildergalerie
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Stiftskirche Wetter
im
Morgenlicht
von Osten;
Treppenturm
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Blick
auf Stiftskirche
vom Obertor her,
aus der Fuhrstraße
und vom Bruch |
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Blick
über die Altstadt
auf die Stiftskirche |
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Alter Turmhelm
bis
1957,
Umbau und heutige Form |
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