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50.
Literaturverzeichnis
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Wigand
Kahler, * Wollmar 27. 3. 1699, + Rinteln 14. 11. 1747,
Pädagogium
in
Gießen, Studium in Rinteln, Professor und
Doctor
Theologiae;
Sohn von Johann
Hermann Kahler (* Wollmar 1651, + Wollmar 21. 3. 1719),
Ackermann, Kirchensenior und Gerichtsschöffe in
Wollmar
"Prof. Wigand Kahler (ein Neffe des berühmten
Professors Johannes
Kahler) war
am 27. März 1699 in Wollmar geboren und wurde am 2. April von
Pastor Johann Hermann Manger (1688-1723) in der Kirche zum Christenberg
bei Münchhausen getauft. Seinen ersten Unterricht
erhielt er
in Wollmar vom Küster (Opfermann und Schullehrer) Johann Jacob
Engelbach, wurde
Ostern
1711 confirmiert und dann vom Magister Cnefel, Metropolitan in
Battenberg, wohin sich
Wigand Kahler jeden Tag begeben mußte (1 1/2
Stunden
entfernt), 2 Jahre lang weiter unterrichtet.
Am 5 Mai 1713 bezog er das Pädagogium illustre in
Gießen und lernte dort
Erd- und Heimatkunde, Dichtkunst,
Latein, Griechisch und Hebräisch und machte in den 3
1/2
Jahren seiner dortigen Ausbildung vorzügliche Fort-
schritte; von
Oktober 1716 an studierte er dann in Rinteln Theologie, Sprachen,
Mathematik und Philosophie mit großem Eifer und
hielt 1718
eine Probepredigt in Exter, später predigte er noch
zur
Freude seiner Eltern in Wollmar, Münchhausen und auf
dem
Christenberge. Im Jahr 1721 wurde er vom Magistrat in Rinteln
zum
Conrector der Ratsschule gewählt, trotz seiner
Jugend vom
Landesfürsten bestätigt und nach scharfem Examen
eingeführt.
Er hatte dort ein mühevolles Dasein,
mußte sehr oft 3 Lehrer vertreten, gab dabei noch
Privatunterricht, hatte somit tagsüber 13 Stunden bestimmte
Geschäfte, mußte einen Teil der Nacht zu
seinen
anderen Verrichtungen verwenden und auch noch öfter
dem Dr. Bierling mit Predigen aushelfen.
Am 21. Januar 1727 bekam er
das Rectorat der Ratsschule und
wurde am
6. April 1727 zum ordentlichen Professor der Logik,
Metaphysik und Poesie
an der Universität Rinteln ernannt, nachdem er
bereits seit
einem Jahr Vorlesungen in diesen Fächern gehalten
hatte.
Am 28. Februar 1730 erhielt er die zweite Professur der
Theologie
und an
Stelle des früher bekleideten Lehramts für
Logik, Metaphysik und Poesie die Professur für
Mathematik;
ließ sich am 12. April 1731 nach wohlbestandenem
Examen zum
Licentiaten der Theologie erklären und hielt trotz seiner
schwer
angegriffenen Gesundheit Vorlesungen in seiner Wohnung ab.
Durch mehrere, wohlgeratene Schriften zog er die
Aufmerksamkeit
der Gelehrten-Welt auf sich und wurde ohne sein Nachsuchen im
September
1745 von der theologischen Fakultät in
Göttingen zum
Doctor der Gottesgelahrtheit ernannt und wurde gleichzeitig
Mitglied der dortigen deutschen Gesellschaft.
Wigand Kahler war trotz seiner Kränklichkeit und
großen Arbeitslast schrift- stellerisch
tätig, schrieb
Programme, lateinische Gedichte, übersetzte
französische Schriften, gab Colers Leben Spinozas
mit
Anmerkungen heraus, schrieb über die Methode des
theologischen Studiums, über Anwendung der
mathematischen
Lehrart auf die Theologie und auch Kritisches zum neuen
Testament. Seinen Lebenslauf hat er viermal, zuerst deutsch
und
dann lateinisch in Prosa und Hexametern entworfen. Kurz vor
dem
Ende seines mühseligen Lebens nahm er in einem
lateinischen
Gedichte von 303 Hexametern von den Professoren und Studenten
der
Universität Rinteln Abschied, starb im besten
Mannesalter am
14. November 1747 und wurde
am 21. November unter
Begleitung des ganzen akademischen Senats
feierlich beerdigt.
Sein Leben steht beschrieben
in Strieders Geschichte
hessischer Gelehrter
(6 Bde); in Neubauers Nachrichten von Theologen, S. 177 u.
650, in
Schmersahls zuverlässigen Nachrichten verstorbener
Gelehrter, S. 113.
Diesem Professor Wigand Kahler verdankt die Familie Kahler
die
Über- lieferung der ältesten
Familien-Nachrichten; er
war auch der Erfinder des (...) Familien-Petschaftes, welches
ein
Kreuz in silbernem Felde führt, worüber ein
Totenkopf
angebracht ist, aus dem 3 rote Rosen hervorblühen; der Sinn
ist:
"Durch Kreuz und Leiden nähern wir uns dem Tode,
hoffen aber
eine fröhliche Auferstehung". Das Wappen ist der
Familie
zugesichert und bestätigt worden durch den
römisch
kaiserlichen Pfalzgrafen Bunemann 1769."
In:
Carl Kahler
(Villa Waldfrieden bei Detmold), Stammtafel der aus Wollmar-Rinteln
stammenden Familie Kahler, 2. vermehrte und
verbesserte
Auflage,
Detmold, 1909, S. 12-13
Die obigen Angaben folgen der
"Allgemeinen Deutschen Biographie"
und Unterlagen aus dem Familienarchiv Kahler; Angleichung der
Schreibweise und einige Ergänzungen von Michael
Engelbach. |

Königin
Silvia
(Foto:
ksta dpa)
|
"Mit
den Professoren Johannes und Wigand Kahler begannen sich die folgenden
Glieder der Familie auch mehr den Wissenschaften zuzuwenden und
widmeten sich im Verlauf der Zeit 18 Mitglieder der Kahlerschen Familie
dem theologischen Studium, 16 wurden Apotheker, 8 Beamte, je 3
studieren Philologie, Jura und Medizin, während sich die
Mehrzahl
dem Kaufmannstande zuwandte." (Carl Kahler, S. 6)
Die bekannteste Nachfahrin von Johann Hermann und Wigand Kahler ist die
Kaufmannstochter Silvia Renate Sommerlath; durch ihre Heirat mit dem
schwedischen König aus dem Hause Bernadotte, Carl XVI Gustav,
ist
sie seit dem 19. 6. 1976 Königin
von Schweden.
Mitglieder
u. a. der
Familien Kahler und Engelbach
aus Wollmar haben gemeinsame Vorfahren mit der heutigen Königin
von Schweden.
|
Zum
Heimatdorf seiner Vorfahren vermerkt Carl Kahler
u. a., 1909, S. 3 ff:
Wollmar "liegt an einem kleinen Flusse, genannt die Wollmar, zwischen
Battenberg und Marburg, in schattigem Tale, unweit Wetter, zu dessen
Amt es gehört und stand
z. Zt. unter Kurhessischer Landeshoheit. Wollmar hat zwar seine eigene
Kirche, ist aber doch nur eine Filiale und
gehört zum
Kirchspiel Münchhausen, wo die Mutterkirche und Pfarrerwohnung
steht. Dessenungeachtet wird alle Sonntage, an den hohen Festen
früher nur den 2. Tag, vermöge einer Stiftung von
Wigand Kahler, jetzt aber
auch am ersten Festtage, Gottesdienst gehalten.
Eine andere Filialkirche liegt im benachbarten Walde, der Christenberg
genannt, die vom Kirchspiel unterhalten
und worin jährlich ungefähr 8 mal gepredigt wird. Turm
und Schiff der Kirche liegen auf der Höhe des Berges
und stammen aus dem 12. Jahrhundert, der Friedhof
für die Orte Münchhausen und Simtshausen liegt neben
der Kirche.
Wollmar
ist ein wohlhabender Ort, aus dem mehrere gelehrte Männer
hervorgegangen sind, so der Magister Hermann Sauer, die Professoren
Johannes und Wigand Kahler und Johannes Wasmuth, sowie der Pastor
Johannes Kahler, später in Amönau. Die Familie Kahler
hat bei ihrer Erweiterung verschiedene Häuser in Wollmar als
Eigentum bewohnt: 1. Sauers Haus, 2. Schreiners Haus
(s. u.), 3. die Schillermühle und 4.
das neue Haus."
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Ev. Kirche, 1928
(Foto Marburg)

Martinskirche auf dem Christenberg
(Foto Marburg)
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"2.
Schreiners Haus hat seinen Namen von einem früheren Besitzer
Schreiner, der aber längst verstorben war; in den Besitz der
Familie Kahler gelangte es durch die Verheiratung von Johann Hermann
Kahler mit Catharina Antonius, Tochter von Henrich Antonius, genannt
Dönges, Gerichtsschöffe beim Landgericht in
Münchhausen.
Nach dem Tode von Johann Hermann Kahler bewohnte das Haus die mit
Hermann Koch verheiratete älteste Tochter desselben und nach
dieser deren ältester Sohn Wigand Koch und ist so wohl in der
Koch'schen Familie geblieben bis zur Jetztzeit (1909), wo es wieder als
Neubau von einem Wigand Koch bewohnt ist und die Nummer 17 des Dorfes
führt. Als Getreideschuppen steht auf dem Hofe noch ein
älteres Gebäude, welches aus den alten Holz- teilen
des
ursprünglich von Johann Hermann Kahler erbauten Hauses neu
konstruiert zu sein scheint; das alte Einfahrttor trägt noch
die
Überschrift:
"Der Name
des Herrn sey gelobt und gebenedeyt von nun an bis in Ewigkeit"
Joh. Herm.
Kahler B. H. Davit Weber B M 1697 30 Martis
Catharina
uxor." (Carl Kahler)
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Berühmte "Gießener" |

Johann
Caspar Göthe
Doktor beider Rechte 1739
|

Georg
Büchner
Schriftsteller
|

Justus von
Liebig
Chemiker
|

August
Friedrich Kekulé
von
Stradonitz
Chemiker
|

Wilhelm
Conrad Roentgen
Nobelpreis für Physik 1901 |

Wilhelm
Liebknecht
Journalist,
Revolutionär |

Philipp
Scheidemann
Ministerpräsident
1919 |

Horst
Eberhard Richter
Psychoanalytiker
|
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