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Fotoalbum
50.
Literaturverzeichnis
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Carl
Ludwig Engelbach, * Zweibrücken 16. 6. 1760, + (?), Kaufmann (Bankier) und Commerzienrat im Dienste von
Pfalz-Zweibrücken mit Sitz in Hamburg
|
Über
die mir vorliegenden Angaben wie Name, Geburtsort und -datum hinaus
war über Carl Ludwig Engelbach wenig bekannt gewesen.
Doch
hatte vor längerem die allgemeine Literatursuche im Katalog
der
Staatsbibliothek Berlin ein Ergebnis gebracht, wenn auch mit
enttäuschendem Ausgang; die aus zwei Blättern
bestehende
Gelegenheitsschrift mit dem Titel "An Kühnens &
Sophiens Hochzeitsfest
d. 15.
Jun.
1784
von Ihrem
Freund
& Diener
/ C.
L.
Engelbach, Hamburg
: Gedr. v. C.
W. Meyn, 1784", konnte bei der Bestellung nicht gefunden werden. Die inzwischen
aktualisierten
Kataloginformationen weisen darauf hin, daß sie infolge
Kriegsauslagerung mit
anderen Gelegenheitsgedichten in der Bibliothek der
Jagiellonen-Universität Krakau aufbewahrt wird. Die
Auflösung
der
abgekürzten Vornamen zu "Carl" und "Ludwig" und die
Zusatzinformation
"Hamburg" führte bei Durchsicht meines elektronischen
Personenregisters zu dem Schluß, daß C. L.
Engelbach aus Hamburg identisch sein
könnte mit der Person gleichen Namens aus
Zwei- brücken. Kein Hinweis findet sich bisher darauf, wann
und aus welchem Grunde er nach Hamburg gekommen ist.
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Im
"Neuen Hamburger und Altonaer Addreß-Buch 1794" findet man
auf
Seite 64 den Eintrag: "Engelbach & Roeck, Kaufleute,
Cathrinstraße, in B. C. Carl Ludwig Engelbach &
Roeck, no.
84, N 1."
Sankt Katharinen, eine der fünf Hauptkirchen Hamburgs, liegt
seit 100 Jahren die
Speicherstadt gegenüber.
Sie ist traditionell die Kirche der
Seeleute.
Im Hamburger Addreß-Buch aus dem Jahr 1797, Seite 7, zeigt
der
Eintrag, daß die Firma Engelbach & Roeck weiterhin
besteht,
jedoch mit
verändertem Firmennamen unter neuer Anschrift: Roeck, Firma
von
Engelbach & Roeck, Königsstr. (in Altona?), M 10 Nr.
238.
Im Unterschied zu 1794 gibt es unter
dem Namen Engelbach
keinen Eintrag mehr.
Sollte Carl Ludwig Engelbach nach dem frühen Tod seiner Frau 1795
den Anteil an der Firma veräußert
und mit
den beiden Kindern Hamburg verlassen haben? |
Hauptkirche St.
Katharinen, um 1900 |
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1790
erscheint im Verzeichnis der Badegäste von Wilhelmsbad bei
Hanau
der Commerzienrat Engelbach (ohne Vornamen) aus Hamburg. Ob er, im
Alter von 30 Jahren, ein Leiden zu kurieren hatte oder sich lediglich
aus gesellschaftlichen Gründen einen Badeurlaub
gönnte, ist
nicht auszumachen. Daß seine Wahl auf Wilhelmsbad fiel, hatte
vermutlich familiäre Gründe: sein Bruder Gottlieb
lebte und
arbeitete in Frankfurt am Main. Seit seiner Hochzeit mit Maria Cleophea
Schmid 1776 war der Kaufmann Gottlieb Engelbach dort Teilhaber im
Bankhaus seines Schwiegervaters Johann Friedrich Schmid.
Die Matrikel der Universität Giessen enthält unter
dem 25.
Januar desselben Jahres eine Eintragung folgenden Wortlauts: "Carolus
Ludovicus Engelbach,
Homburgensis, Ser. Comit.
Palat. Rheni Duci
Bipontin. regent. a Consil. commerciorum s(ummos)
Doctoratus
in utr. jure h(onores) apud nos adeptus". Sie gibt darüber
Aufschluß, daß dem in Hamburg (nicht: Homburg)
residierenden pfalz-zweibrückischen Commerzienrat Engelbach
ohne
Vorlage einer Dissertation die juristische Ehrendoktorwürde
verliehen worden ist.
Fünf Jahre später heißt es über
Engelbachs
Compagnon Roeck, daß ihm in Abwesenheit der Dr.
iur.
verliehen worden sei:
"In absentia Dr. iuris creatus" (Giessen 25. 6. 1795). Auffallend war,
daß in den neunziger Jahren des 18. Jhdts. vorwiegend
Hamburger
"Kaufleute zu doctoribus Juris creirt" worden waren. Dieses geschah "ex
decreto senatus academici", also auf Anweisung des akademischen Senats
der Universität. (Hermann
Schüling, Die Dissertationen und Habilitationsschriften der
Universität Gießen im 18. Jahrhundert, Giessen 1976) |
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Grabrelief
für Catharina Wilhelmina Louisa Engelbach
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Bei einer
Familienfeierlichkeit kam die junge Ehefrau des
Hamburger Kaufmanns Carl
Ludwig Engelbach, Catharina
Wilhelmina Louisa geb. Kentzler (*1772), 1795 ums Leben.
Die Flamme eines umstürzenden Teelichts hatte ihre
Abendkleidung in Brand gesetzt.
Landolin Ohnmacht, ein
Bildhauer aus Dunningen
bei Rottweil in Württemberg, der sich in den 1790er Jahren
in
Hamburg aufhielt, übernahm den Auftrag,
für die
Grabstätte ein Relief anzufertigen.
"In Anlehnung an
Darstellungen der antiken Kunst erscheint
die Verstorbene in griechischem Gewand mit verschleiertem Kopf,
zurückgelehnt auf einem antikisierenden Stuhl sitzend. Der
Kontakt zu ihren Kindern, die sich mit lebhaften Gebärden
in ihren Schoß drängen, ist unterbrochen: in
seeliger
Entrückung hat die Verstorbene die Augen geschlossen. Ihre
unsterbliche Seele fliegt in Form eines Schmetterlings davon. Neben der
Büste Klopstocks zählt dieses Relief zu den
wichtigsten
Werken, die der Dunninger Bildhauer im Auftrage
von Hamburger
Patriziern ausführte."
(Aus: Die
Bildwerke des 18. Jahrhunderts, Katalog, Braunschweig 1977)
Das Grabmal befand sich auf dem Friedhof der
Dreifaltigkeitskirche in Hamburg-Hamm. 1899 wurde das Relief
(Marmor, H. 66,8 cm, B. 54,2 cm) in die Bestände des Museums
für Kunst und Gewerbe in Hamburg aufgenommen. Der Grabstein
scheint verschollen, möglicherweise durch Kriegseinwirkung.
Jedoch ist eine Abbildung erhalten.
(Grabrelief
und -stein: Foto
Marburg) |
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Engelbach's
Familien
Begräbniss
1796
Inschrift am Grabmal auf
dem Friedhof Hamm-Nord
in
Hamburg
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