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Literaturverzeichnis
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Lange,
Ludwig, Architekt, Zeichner, * 22. 3. 1808 Darmstadt, †
31. 3. 1868 München (evangelisch)
|
Genealogie:
Vater: Christian Friedrich Lange (1759–1840),
Generalstabsauditeur in Darmstadt, Sohn des Pfarrers
Christian
Heinrich Lange in Buchsweiler (ehemalige Grafschaft
Hanau-Lichtenberg im Elsaß) und der
Margarethe Elisabeth Engelbach;
Mutter: Karoline Friederike Stockmar (1776–1838),
Tochter
des Johann Jakob Werner Stockmar (1742–1806),
Oberstleutnant und Stadtkommandant von Darmstadt, und der
Friederike Karolina Ravenstein;
Brüder: Gustav Georg (1812-1843), Hofmaler,
Julius (1817–78), Landschaftsmaler (s. ADB 17;
ThB); -
oo Darmstadt 1839 Antonia Hoffmann (1812–78),
Tochter des Politikers
Ernst Emil Hoffmann
(† 1847, siehe NDB IX);
Kinder: u. a. Emil von Lange (15.11.1841
Darmstadt-02.12.1926),
Architekt, Direktor der Kunstgewerbeschule in
München, seit
1863 Mitarbeiter v. L. (s. ThB), Eugenie (oo Ernst Voit,
1838-1921, Professor der Physik an der Technischen Hochschule
München, siehe Wi. 1912), Ida Mathilde (oo Max
Joseph
Oertel (1835–97), Professor der Laryngologie, s.
BLÄ);
Enkel: Ludwig (* 1873), Prof. d. Bakteriologie an der
Technischen
Hochschule Dresden, Mitglied des Reichsgesundheitsamts (s.
BLÄ; Wi. 1935),
Karl
Arthur Lange (1881–1947), Direktor der
Löwenbrauerei in
München, Mai-Oktober 1945 bayerischer
Wirtschaftsminister
Leben:
Ludwig verließ vorzeitig das Gymnasium und lernte
1823-26
bei dem groß- herzoglichen Baurat Georg
August Lerch
(1792–1857, s. ThB). 1826 hatte er für ihn
die
Bauleitung am Gymnasium Michelstadt inne. Anschließend
arbeitete
er bei Georg Moller und ging dann zum Studium an die
Universität Gießen. 1830 begann er
zusammen mit seinen
Brüdern Gustav Georg und Julius mit der Herausgabe
von
deutschen Stadtansichten und Baudenkmälern, wofür er
im
Laufe der nächsten Jahrzehnte Tausende von
Zeichnungen
fertigte. Hierbei entwickelte er eine besondere Perfektion
der
zeichnerisch-perspektivischen Gestaltung, wobei er eine
exakte
architektonische Wiedergabe mit den malerischen
Qualitäten
des Aquarellierens verband. Seit 1830 lebte er in
München,
war Schüler von Karl Rottmann und mit ihm eng befreundet. Als
dieser 1834 im Auftrag Ludwigs I. zu Studien für
einen Bilderzyklus nach
Griechenland reiste, wurde L. sein Begleiter und Berater
für
Architektur- zeichnungen. Am neugegründeten
königlichen
Gymnasium in Athen arbeitete er 1835-38 als Zeichenlehrer. In
Griechenland fertigte er eine Vielzahl von Aquarellen, die er
zum
Teil später in Öl malte, und die noch Schinkel
begeisterten. Von König Otto zum griechischen Baurat
ernannt, kehrte er 1838 über Italien nach
Deutschland
zurück. Seit 1839 trug er in München
Zeichnungen
für seine Stadtansichten zusammen und arbeitete einige
Projekte für Ludwig I. aus. 1847 wurde er nach
Friedrich
Gärtners Tod als dessen Nachfolger zum Professor
für
Baukunst an der Münchener Akademie ernannt.
Für
Maximilian II. errichtete er zwar noch 1851 eine Sommerresidenz
in Berchtesgaden in einer mit ländlichen Motiven
kombinierten historisierenden Architektur, bei der folgenden,
vom
König gewünschten Entwicklung eines neuen
Baustils trat
er jedoch in den Hintergrund und konnte deshalb auch in
München nicht bauen. Ludwigs erster großer
Bauauftrag
war das Museum der bildenden Künste in Leipzig im
Stil der
Neorenaissance. Zumeist aufgrund von Wettbewerbserfolgen kam
er
zu weiteren Aufträgen,
die er
häufig im
Neorenaissancestil ausführte. Sein
größter Bau
wurde das nach seinen Entwürfen erst nach seinem
Tode
errichtete klassizistische Archäologische Museum in
Athen.
Nach dem Tod Maximilians II. und dem Ende des sogenannten
Maximilianstils setzte sich zwar auch in
München
die Neorenaissance durch, Ludwigs preisgekrönter
Entwurf
für ein neues Rathaus kam jedoch nicht zur
Ausführung.
Er begann noch mit der Vorbereitung eines Werkes
über die
Formenlehre der höheren Baukunst, das sein Schüler
Josef
Bühlmann postum herausgab. Ludwig war einer der
besten
deutschen Architekturzeichner des 19. Jahrhunderts. Seine
wenigen, jedoch sehr
qualitätvollen Gemälde entstanden in
Anlehnung an den
Stil Rottmanns. Als Architekt vertrat er einen der Bauaufgabe
angepaßten Historismus. Dank
einer
souveränen
Beherrschung verschiedener historischer Stile adaptierte er diese
relativ frei für die jeweilige Bauaufgabe, bzw.
entwickelte,
nach seiner Auffassung, den Stil aus der Notwendigkeit der
inneren Verhältnisse.
Werke:
Weitere Werke: Königliche Residenz Athen (Projekt),
1837;
Erlöserkirche Athen (Projekt), 1839;
Nicolaikirche Hamburg (Projekt, 2. Preis), 1845;
Athenäum München (Projekt), 1849;
Schrannenhalle München (Projekt), 1850;
Moskau, Zeichnungen für Kirche Oberst
Barischnikoff,1852;
Börse in Bergen, 1854;
Protestantische Kirche in Hallstadt, 1857;
Liebenstein, Villa für Erbprinz von
Sachsen-Meiningen, 1860;
Schützenhalle in Innsbruck, 1862;
Volkstheater München (Projekt), 1863;
Pinakothek Amsterdam (Projekt, 1. Preis), 1864;
Villa für Chevalier de Reali, bei Venedig, 1865;
1866: Parlamentshaus Den Haag
(Projekt, 2. Preis);
Kunstvereinsgebäude München (Projekt);
Kirche Oberpöcking b. Landau. -
Veröffentlichungen: Originalansichten der
historisch-merkwürdigsten Städte in Deutschland,
…, 6 Bde., 1832-55;
Malerische Ansichten der merkwürdigsten und
schönsten
Kathedralen, Kirchen und Monumente der gothischen Baukunst
…, 1833 ff.;
Reiseberichte aus Griechenland, 1835;
Der Rhein und die Rheinlande, 1842;
Werke der höheren Baukunst, 1846 ff.;
Die griechischen Landschaftsgemälde von Karl
Rottmann in der neuen könig-
lichen Pinakothek München, 1854;
(Auflösung
der Abkürzungen und Ergänzungen von Michael Engelbach)
Literatur:
ADB 17; Allgemeine Bauzeitung 13, 1848, S. 125; Zeitschrift
für praktische Baukunst 23, 1863, Sp. 372; Deutsche
Bauzeitung 3, 1869, S. 465 ff.;
Bayerisches Hauptstaatsarchiv MK 9969; ThB.
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Grabstein von Ludwig Lange |
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