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50.
Literaturverzeichnis
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|
Lange,
Ludwig,
*
Darmstadt 22. 3. 1808, + München 31. 3. 1868, Architekt
|
Lange,
Ludwig, Architekt,
Bruder des Landschaftsmalers Julius L., geb. am 22.
März 1808 zu Darmstadt, † am 31.
März 1868 zu München, bildete sich zuerst
an den humanistischen Anstalten seiner Vaterstadt, dann unter Lerch
und G. Moller zum Architekten, zeichnete die
„Malerischen Ansichten der merkwürdigsten
und schönsten Kathedralen, Kirchen und Monumenten der
gothischen Baukunst am Rhein, Main und an der
Lahn“, welche, lithographirt von Borum u. A., bei
Carl Jügel in Frankfurt erschienen. Bald darauf begann er
im Verein mit seinen Brüdern Gustav Georg und Julius
die „Originalansichten der
historisch-merkwürdigsten Städte in Deutschland,
ihrer Dome, Kirchen und sonstigen Baudenkmale“,
welche von 1832–55 in 6 Bänden mit ca. 1500
prächtigen Stahlstichen (vou E. Rauch, Poppel u. A.)
erschienen; das treffliche Werk zeigt die ganze Begabung
Lange’s, der immerdar die Talente des
wissenschaftlich gebildeten Architekten mit denen des Malers
vereinigte. In München befreundete sich L. mit Karl
Rottmann, wendete sich unter dessen Leitung zur
Landschaftsmalerei und begleitete seinen Meister 1834 nach
Griechenland, wo L. 1835 die Professur der zeichnenden
Künste am Gymnasium zu Athen (von ihm auch der Plan
zu diesem Gebäude) erhielt und die Pläne zur
Erlöserkirche entwarf, wofür er den Titel
und Rang eines griechischen Bauraths erhielt. Nach seiner
Rückkehr durch Italien (1839) bereiste
der fleißige Mann
für sein obengenanntes Werk ganz Deutschland,
zeichnete viele Projecte und Entwürfe, z. B. die
Pläne zu einem „Kronprinz-Palais“
für München (1845), zur
„Nicolaikirche“ in Hamburg (1845) etc.
und erhielt 1847 die Professur an der Bauschule der
königl. Akademie zu München. Die folgenden
politischen Jahre waren der Architektur nicht
günstig, der Bau einer großen Kaserne unterblieb,
ebenso blieben Lange’s Entwürfe zu einer
Getreidehalle und zu einem Athenäum liegen;
dafür übertrug ihm König Maximilian II. die
Herstellung einer Villa in Berchtesgaden*. – In der
Folge betheiligte sich L. bei allen Concurrenzen, erhielt
fast regelmäßig den ersten oder den zweiten Preis
zuerkannt, jedoch erst 1856 die Ausführung des
herrlichen Museums in Leipzig* (vgl. Ansicht und Durchsicht
in der Gartenlaube, 1859, S. 144 ff.). Außerdem
zeichnete L. Ansichten und Pläne zu einer russischen
Kirche in Moskau* (1852), einer Börse in Bergen,
einem Rathhaus für Hamburg (1854); für eine
protestantische Kirche in Hallstadt* (1857), eine Villa
Königs Otto von Griechenland (1857), ein
Ministerialgebäude in London (1858), die Villa Feodora in
Liebenstein* (im Auftrage des Erbprinzen von
Meiningen, 1860), ein archäologisches Museum in
Athen* (1860), die Schützenhalle zu Innsbruck*
(1862), eine Kunsthalle in Hamburg (1863), für ein
Volkstheater in München (1863), ein Rathhaus zu
Mainz (1863), Universität zu Kiel (1864), eine
Pinakothek zu Amsterdam (1864), eine Villa bei Venedig
(1865), ein Parlamentshaus im Haag (1866), ein Project zum
Ausbau der Münchener Frauenkirche, für das
Rathhaus daselbst (1866) etc., davon gelangten außer
einigen Villen und Landkirchen nur die mit einem Sternchen (*)
bezeichneten Projecte zur Ausführung. L. brachte
in alle seine Entwürfe, welche er der jeweiligen
Natur des Landes und der nächsten Umgebung anzupassen
wußte, immer auch ein malerisches Element, welches
der Künstler mit den streng[648]architektonischen
Formen in wohthuendster Weise zu vereinen verstand. Sein
eigenes, der Südseite der alten Pinakothek zu
München
gegenüberliegendes Haus kann als Muster gelten, wie
Lange Gefälligkeit der Form nach außen mit
Behaglichkeit im Innern zu verbinden wußte. Auch
gebührt ihm das Verdienst, die „Anwendung
des Sgraffito für Façadendecoration nach
italienischen Originalwerken“ in einer, von seinen
Schülern Emil Lange und Jos. Bühlmann verfaßten
Schrift (München und Berlin 1867) wieder angeregt zu
haben. Außerdem erschienen von ihm
„Reiseberichte aus Griechenland“
(Darmstadt 1835), „Werke der höheren
Baukunst“ (Darmstadt und München
1846–47) und eine kleine Broschüre
über „Die griechischen
Landschaftsgemälde von Karl Rottmann in der neuen
Pinakothek“ (München 1854). L.
führte auch den Pinsel als Landschaftsmaler ganz in der
genialen Manier Rottmann’s, mit dem
schönen idealen Zuge der Linien und jener poetischen
Stimmung, welche jedes seiner Erzeugnisse zu einem wahren
Kunstwerke adelte. Unter Lange’s Bildern
muß z. B. an „Neptun-Tempel zu
Korinth“ (1887), das
„Parthenon“ und „Tempel der Minerva auf
Sunium“ erinnert werden. In der Baukunst huldigte
L. erst ganz den antiken Formen, arbeitete dann für
Neubelebung des Rundbogenstiles und bewegte sich
schließlich mit graziöser Leichtigkeit
nach den Vorbildern des Bramante und Fra Giacondo im Geiste
der Frührenaissance. Zu seinen Schülern
gehören sein Sohn Emil
L. (geb. am 15. Novbr. 1841 zu Darmstadt,
z. Z. Director der
königlichen Kunstgewerbeschule zu München), ferner
Josef
Bühlmann (geb. 1844 zu Werthenstein [Luzern]),
Albert Schmidt (geb. 1841
in Sonneberg) und Joh. Marggraff
(geb. 1830 zu Altomünster).
|
Vgl.
Nagler, 1839, V1II. 284. Nekr. in Beil. 94 der Allgem. Ztg. 3. April
1868 (Carriere). Münchener Kunstvereinsbericht für
1868, S. 51. Regnet in der Illustr. Ztg., 1868 u. Münchener
Künstlerbilder, 1871, II. 10 ff. Seubert,
1879, II. 406
|
Hyacinth
Holland: Lange, Ludwig. In: Allgemeine Deutsche Biographie,
(ADB), herausgegeben von der Historischen Kommission bei der
Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 17 (1883), S.
647–648
|
Artikel
bei Wikisource: http://de.wikisource.org/wiki/ADB:Lange,
Ludwig_(Architekt)
|
Während
seines Aufenthaltes in Griechenland, wo er ab 1835 "die Professur
der zeichnenden Künste am Gymnasium zu Athen"
erhielt, wandte er sich
unter dem Einfluß seines Freundes Karl
Rottmann, den er auf dessen Reise
begleitete, der Landschaftsmalerei zu. Hier einige
seiner Werke als Beispiele seines Schaffens:
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Ideale
Rekonstruktion der
Akropolis in der
Antike, 1835
|
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Athen und die Akropolis von
Nordwesten, 1836 |
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Korinth
mit dem
Apollontempel, 1834/35
|
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Blick
von Sikyon auf
Korinth, 1835/36 |
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Das
Tor
der Athena Archegetis und die römische Agora von Westen, 1836
|
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Genealogische
Angaben zu Ludwig Lange
und seinen Brüdern:
Neue Deutsche
Biographie 13 (1982), S. 566 ff.
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Zeichnungen |
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Dom zu Worms 1832 |
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Dom zu Wetzlar |
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Gesamtansicht Landshut
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Isar-Thor zu München
1842 |
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Zeughaus
Köln 1844 |
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Bauprojekte |
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Ehem. Börse in Bergen |
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Kunstmuseum in Leipzig |
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Arch. Nationalmuseum in Athen |
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Entwürfe |
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Volkstheater
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Illig'sche Papierfabrik,
Mühltal,
Neubau nah
Brand
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