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Wetter in Hessen
eine kleine Stadt mit Geschichte


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synagoge
Ehemalige Synagoge vor der Restaurierung


gedenktafel
Gedenktafel am Rathaus


Informationen zur jüdischen Gemeinde:
arns
Auszug aus: Arnsberg, Paul: Die jüdischen Gemeinden in Hessen, Bd. II, Frankfurt 1971












Häuser mit jüdischen Bewohnern


13a
Haus Nr. 13 (Obertor 2), Familien Katz und Buchheim

45
Haus Nr. 45 (Stadtmauer 19, li.), Familie Hess
47
Haus Nr. 47 (Hospitalstraße 10), Familie Dannenberg (Josemanns)
76
Haus Nr. 76 (Mönchtor 8), Familie Freudenthal (Binges)
77
Haus Nr. 77 (Mönchtor 4), Familie Strauß

Hermann Strauß, 1875 in Amöneburg geboren, war Inhaber eines Kolonialwarenladens und übte das Amt des Schächters aus.
Er war zudem Vorsitzender der jüdischen Gemeinde. Mit seiner Frau Julie, geb. Alexander, den Söhnen Sally und Max sowie der Tochter Ilse wanderte er 1934 in die USA aus.
Hermanns Schwester Katinka Auguste Strauß zog 1940 ins Altersheim nach Mainz.

89
Haus Nr. 89 (Krämergasse 9), Familie Bachenheimer (Susmanns)
Hier wohnte 1887 der „Handelsmann“ Susmann Bachenheimer, der das Schlächterhandwerk selbstständig „13 Jahre“, also seit 1875, ausübte. Von seinem Vorbesitzer sei es „30 Jahre“ betrieben worden, also seit Mitte der 1840er Jahre. „Ich zahle zwar Gewerbesteuer als Metzger, dies tue ich aber bloß, um etwaigen Anzeigen wegen Steuer-Contravention (!) zu entgehen, die (…) immer Laufereien zur Folge haben“, beschrieb er seine besonderen „Bedingungen“ als jüdischer Metzger. „Das Vieh nämlich, welches ich schlachte, schlachte ich in meinem Haushalt (d. h. zum Eigenbedarf, d. Verf.), doch verkaufe ich davon die Hinterviertel, welche ich als Jude in meinem Haushalt nicht verwerten darf. Als Schlachträume benutze ich mein Wohnhaus“.

Angaben nach: "Project zur Erbauung eines Schlachthauses für die  Metzgergenossenschaft zu Wetter“ (mit Grund- und Aufrissen), 1887


 9091
Haus Nr. 90 (Krämergasse 7, re.), Familie Bachenheimer (Susmanns)

9091

Haus Nr. 91 (Krämergasse 7, li.)

Nach seiner Erklärung vom 9. 3. 1887 gegenüber dem Königlichen Kreisamt übte Zadock Heß ab 1878, also schon nach Inkrafttreten der Gewerbeordnung, in seinem Wohnhaus „sämtliche Schlächtereien“ aus. Zum Ort des Geschehens sagte er: „Das Schlachten besorge ich im Hausflur.“  Auch in unmittelbarer Nähe zu Nr. 90/91 waren weitere Metzger tätig. Sie machten die Krämergasse zum Zentrum der Schlächterei in Wetter.


Angaben nach: "Project zur Erbauung eines Schlachthauses für die  Metzgergenossenschaft zu Wetter“ (mit Grund- und Aufrissen), 1887

94
Haus Nr. 94 (Krämergasse 1), Familie Lehrberger

123

Haus Nr. 123 (Fuhrstraße 38), Familie Bachenheimer

„In meinem jetzigen Hause“, erklärte am 24. 3. 1887 der Handelsmann Abraham Lehrberger I gegenüber dem Königlichen Kreisamt, betreibe er sein Schlächterhandwerk seit 1858. Haus Nr. 123 lag bis zum Abbruch quer hinter  den Häusern Nr. 122 und 124. Die ehemaligen Grundstücke 122-124 bilden seit dem Abbruch aller drei Häuser und dem Neubau eines Metzgerbetriebes mit Schlachthaus in der Nachkriegszeit das Grundstück Fuhrstraße Nr. 38.

(Angaben nach: "Project zur Erbauung eines Schlachthauses für die  Metzgergenossenschaft zu Wetter“ (mit Grund- und Aufrissen), 1887)

125
Haus Nr. 125 (Fuhrstraße 36), Familie Lehrberger

Moses Lehrberger, 1864 in Wetter geboren, war Viehhändler von Beruf. "Am 6. 9. 1942 wurde er von Wetter ins Ghetto Theresienstradt und am 29. 9. 1942 weiter in das Vernichtungs- lager Maly Trostinec deportiert, wo sich seine Spur verliert. Die Umstände seiner Ermordung sind nicht bekannt." Seine Frau Fanny, 1868 in Wetter geboren, war die Schwester von Karl Freudenthal (Binges) und Mutter von Rosa Bachenheimer. "Am 6. 9. 1942 wurde sie (mit ihrem Mann) ins Ghetto Theresienstadt deportiert. Am 29. 9. 1942 brachte man sie in das Vernichtungs- lager Maly Trostinec. Fanny Lehrberger kehrte nicht wieder zurück. Die Umstände ihrer Ermordung sind nicht bekannt."
 
134
Haus Nr. 134 Fuhrstraße 20), Familie Baum
145
Haus Nr. 145 (Fuhrstraße 10), Familie Lehrberger
152
Haus Nr. 152 (Fuhrstraße 17), Familie Plaut

Samuel Plaut, 1866 in Rauschenberg geboren, handelte mit Vieh, außerdem mit Stoffen und Textilien. Mit seiner Ehefrau Minna, geborene Katz, und der Tochter Hedwig wanderte er im Februar 1938 in die USA aus. Sohn Walter ging im November 1936 in die USA, Tochter Käthe hatte Wetter schon vor 1936 verlassen.
Sohn Leopold Plaut, der als Kaufmann mit seinem Bruder Walter ein Konfektionsgeschäft betrieben hatte, verließ Wetter im Herbst 1937 mit seiner Frau Klara, geborene Blumenfeld, und Töchterchen Helga. Sie emigrierten am 23. 11. 1937 in die USA.

159
Haus Nr. 159 (Fuhrstraße 5), Familie Stern

Albert Stern, 1881 in Wetter geboren, arbeitete als Landwirt und Pferdehändler, Stadtverordneter der DDP war er bis 1933. Mit seiner Frau Hilda, geborene Katz, dem Sohn Alfred und den Töchtern Gerda und Ilse wanderte er 1938 in die USA aus. Sohn Julius ging 1935 nach Palästina, über den 1918 geborenen Sohn Willi fehlen offenbar entsprechende Angaben.

175
Haus Nr. 175 (Gänseberg 5), Familie Hess
197
Haus Nr. 197 (Mönchtor 19), Familie Hess (Zoniks)
Kein Foto z. Zt. verfügbar
Haus Nr. 199 (Mönchtor 13), Familie Baum (Leeser/Leiser)
237
Haus Nr. 237 (Fuhrstraße 49), Familie Bachenheimer
Die hier gemachten Angaben folgen (mit Ausnahme der Häuser Nr. 89, Nr. 123) den die Stadt Wetter betreffenden Abschnitten aus:
Barbara Händler-Lachmann/Ulrich Schütt,
"unbekannt verzogen" oder "weggemacht".
Letzte Aktualisierung: 22. 1. 2022