HARDERT - BENDER ENGELBACH 
Heinrich Karl Hardert



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Heinrich Karl Hardert, um 1900,
war verheiratet mit Maria Margarethe Völl.
Sie hatten vier Töchter.

Heinrich Karl Hardert: Der "Baron

Über Heinrich Karl Hardert, das letzte Familienmitglied auf der Hardertsmühle, berichtet ein Zeitzeuge (freundliche Zusendung durch Christa Lohs, München, deren Vater - auf der Photographie rechts im Kleidchen mit seiner Stiefschwester Margot, genannt Sissi - als Kind mit Heinrich Karl Hardert im selben Haus zusammenlebte):

"Wir wohnten bei meinen Großeltern in der Metzgerei, mit im Haus lebte ein Heinrich Hardert, von allen nur Onkel genannt. Einst war er Besitzer der Hardertsmühle, ein bekanntes Ausflugslokal bei Oberstedten am Fuße des Taunus, zu dem auch eine Papiermühle gehörte. In dieser Zeit fuhr er wöchentlich einmal nach Frankfurt mit seiner Ware und war dadurch fast im ganzen vorderen Taunus bekannt, nicht zuletzt durch seine imposante Erscheinung. Er war sehr groß und immer adrett gekleidet auf englische Art. Er wurde auch "der Baron genannt, und das kam so: Vor dem ersten Weltkrieg unternahm der damalige Landrat des Obertaunuskreises, ein Baron - den Namen weiß ich nicht
mehr -, eine Sternfahrt von Bad Homburg nach Prag. Heinrich Hardert, wahrscheinlich wegen seiner exzellenten Kenntnisse über Pferde, wurde gebeten mitzufahren. Bei der Ankunft in Prag wurde er - wahrscheinlich durch seine Ausstrahlung und sein Auftreten - als Baron begrüßt, bis man es richtigstellte, wer der Baron war (der Baron selbst war klein und dick). Von dieser Zeit an war er aber der "
Baron".

Ich kann mich noch dunkel daran erinnern, dass wir ein Pferd, aber auch eine Kutsche hatten und auch des öfteren damit sonntags ausgefahren wurde. Die Kutsche besaß ein tolles Halbverdeck und stammte aus dem Kaiserlichen Marstall in Homburg. Sie wurde in den 30er Jahren an einen Graf Matuschka-Greiffenclau auf Schloss Vollrads im Rheingau für dessen Mutter verkauft (...). Die Kutschen-Uhr ist heute im Besitz meines Sohnes Bernd (...). Für Onkel war ich der Bub. Ich konnte kaum richtig laufen, so nahm er mich überall mit hin, ob nach Niederursel, Oberstedten oder sonstwo. Überall hatte er Bekannte und war er ein gerngesehener Gast.

In seiner Zeit auf der Mühle muss er auch auf die Jagd gegangen sein. Es bestand
nämlich auch eine Verbindung zu Mouson Kosmetik, Frankfurt/Main, von dem er
einen Sekretär hatte. Dieser ist nun im Besitz meines Sohnes Hans.
Wenn möglich, erfüllte er mir jeden Wunsch. So bekam ich von ihm sehr früh Schlittschuhe, und er ging auch mit mir im Winter zum Eisweiher. Das tollste Ritual aber war am Morgen. So etwa um 8 Uhr ging ich in sein Zimmer und wünschte einen "Guten Morgen. Auf dem Nachttisch lag dann immer ein Zehner für mich. Als ich in die Schule kam, reichte manchmal die Zeit zum "Guten Morgen-Gruß nicht aus. Er schimpfte dann den ganzen Morgen, dass ich etwas gegen ihn hätte und ich bekäme nichts mehr von ihm. Kam ich aus der Schule, sagte ihm "Guten Morgen und entschuldigte mich, bekam ich dann zwei Zehner. Er starb in den 30er Jahren im Alter von 82 Jahren. Mir aber blieb er immer in Erinnerung."

 
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Heinrich Karl Hardert (mit zwei Nachbarskindern 1923)





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