Friedrich Carl
Engelbach, * Zweibrücken 30. 10. 1768, + 20. 6. 1835
(Frideric. Carol.
Engelbach, Bipontinus, 25. 4. 1786),
Cameralistik bei Prof. Heinrich Jung-Stilling
Der Eintrag in die Matrikel der
Universität Marburg
erfolgte am 25. 4. 1786.
Nur die Herkunft (Bipontinus: "aus Zweibrücken")
wurde vermerkt, nicht jedoch das Studienfach. Erst bei der
Immatrikulation an der Universität Göttingen am 8.
10. 1788 wurden das Fach und der erste Studienort
angegeben (cam.,
ex ac.
Marpurg.) Der Sohn des
pfalz-zweibrückischen Kammerrats Johann Philipp
Daniel Engelbach sollte seine "Studentenbude" wohl bei
"seinem" Professor haben. Vertreter des Faches
"Cameralistik"
(ökonomische
Wissenschaften) in Marburg war von
1787 bis 1803 Heinrich Jung-Stilling. Während seines kurzen
Medizinstudiums in Straßburg hatte er (am
Mittagstisch bei den Schwestern Lauth in der Knoblauchgasse
6) neben Goethe, Herder, Wieland und anderen auch den
Juristen und nassau- saarbrückischen Rat Johann
Conrad
Engelbach kennengelernt, der ab 1771 als Advokat in
Frankfurt tätig war. Dieser, ein naher Verwandter
von Friedrich Carl aus der elsässischen Engelbach-Linie,
verstarb schon im Sommer 1773.
Jung-Stilling hinterließ eine umfangreiche
Korrespondenz. In einem Schreiben an Sophie von La Roche in
Offenbach (Gerhard
Schwinge, Johann Heinrich Jung-Stilling: Briefe. 2002)
erwähnt er nicht nur deren jüngsten Sohn Franz
Wilhelm (der in Marburg in Forstwissenschaft eingeschrieben
war), sondern auch Friedrich Carl Engelbach. Er schreibt,
beide lebten zusammen "wie die Engel". Das wird die Mutter in
Offenbach gern gehört haben; sie war im übrigen
eine gute Freundin Jung-Stillings und er ihr in
großem Dank verbunden, hatte sie ihm doch die
Bekanntschaft mit seiner späteren zweiten Frau vermittelt. Sie
hielt sich öfter im Hause Jung-Stilling in der Hofstatt 11 auf.
Sophie
von La Roche kannte auch in ihrer "Nachbarschaft" die
Frankfurter Bankiersfamilie Engelbach. Der "Kaufmann"
(Bankier) Gottlieb
Engelbach, ab 1776 nach der Hochzeit mit
der Tochter Cleophea des Bankiers Schmid und auch bis zu seinem
Tode 1801 Teilhaber des Bankhauses mit Sitz auf der Zeil, war
ebenfalls aus Zweibrücken gebürtig und ein
Sohn des dortigen Forstrates Gottlieb Engelbach.
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Aussichtstempelchen
im Engelbach-Bansa'schen Garten auf dem Mühlberg
in Frankfurt-Sachsenhausen, am Hühnerweg 30
in reduzierter Höhe erhalten
(Eugen
Peipers, Aquarell, um 1870, Historisches Museum, Frankfurt)
In "Briefe an Lina als Mutter. Ein Buch für junge
Frauenzimmer, die ihr Herz
und ihren Verstand bilden wollen.
Zweyter Band. (...), Leipzig 1795" schwärmt Sophie
vom Anwesen der Familie auf dem Mühlberg in Sachsenhausen:
"Möchtest du, theure Liebe, und deine Freundinnen,
mit diesen Auszügen zufrieden seyn! Möchte
ich noch einmal in meinem Leben Thomsons Jahrszeiten mit dir
lesen, oder auf der schönen Höhe des
Mühlbergs bey Frankfurt, aus den Fenstern des
artigen Hauses der liebenswerthen Madame Engelbach, die
reitzende Gegend um diese glückliche Stadt, ihre
Gärten, und die, von den so schätzbaren
Sachsenhauser Bürgern vortrefflich angebauten
Gemüs-Felder, an den Ufern des Mayns, betrachten;
den weiten Himmel bis
an die Gipfel des Altkönigs
mit vereintem Dank und Liebe unsers Urhebers ansehen, uns
umarmen, und ich dich noch einmal segnen, als Tante!"
Friedrich
Carl Engelbach trifft in Marburg auch mit dem Studenten Wilhelm von
Humboldt zusammen, der ihm eine Wohnmöglichkeit in
Göttingen für den Fall anbietet,
daß er dort
einmal sein Studium fortsetzen wolle; später "Staatsrat
seiner
Majestät des Zaren
von Rußland" in Sankt
Petersburg und "Generalkonsul in Memel", nach einer
Quelle auch
russischer Außenminister; Ernennung zum Offizier
des
Königlichen Ordens der
französischen Ehrenlegion (Ordre
Royal de
la Légion d'Honneur) ab 4. 3. 1819:
Frédéric Charles
d'Engelbach (mit
Adelsprädikat,
über dessen Herkunft bisher nichts bekannt ist).
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