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Dorfmuseum „Alter Forsthof“
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Das
Dorfmuseum umfasst ein Ensemble von fünf Gebäuden, in dessen Zentrum
der „Alte Forsthof“ steht. Er geht auf ein Dienstgebäude zurück, das
Landgraf Moritz von Hessen-Kassel 1604 für seine „Reitenden Förster“
errichten ließ, die es bis 1872 mit ihren Familien bewohnten. Des
Weiteren diente der Forsthof als Aufenthaltsort für landgräfliche
Jagdgesellschaften und Forstbeamte.
1988 wurde der Forsthof mit den dazugehörigen Scheunen und Ställen vom
Oberrospher Heimat- und Verschönerungsverein übernommen, der ihn nach
zweijähriger Renovierung seit 1990 als Museum erhält und pflegt.
Ergänzt wurde die Anlage durch das translozierte Fachwerkhaus Nr. 13,
ein ehemaliges Tagelöhnerhaus, das 1997 neben dem herrschaftlichen
Wohnhaus wieder errichtet wurde.
Im Museum wird die Entwicklung des dörflichen Lebens von 1900 bis in
die 1950er Jahre dargestellt. Die umfassende Sammlung historischer
Alltagsgegenstände beeindruckt durch ihre detailgetreue Präsentation.
Ein Schwerpunkt der Ausstellung im Forsthof ist das ländliche
Frauenleben. Veranschaulicht werden unter anderem Themen wie die
Geburt, die Schulzeit, die Hochzeit (mit Brautwagen) und das Sterben in
der Familie.
In der Scheune und in den Stallgebäuden erhalten Besucher einen
vielfältigen Eindruck vom dörflichen Handwerk (z. B. Schuster, Seiler,
Schmiede, Zimmerer), von der Waldarbeit sowie von den Arbeiten in der
Haus- und Landwirtschaft. Eine umfangreiche Landmaschinensammlung ist
in der angrenzenden Feldscheune zu sehen.
Soziale Unterschiede im Dorf werden im „Haus 13“ dokumentiert. Darin
können die Stuben eines Gemeinderechners und einer Trachtennäherin
besichtigt werden. Zudem wird das Weben von Stoffen an einem
historischen Webstuhl verdeutlicht. |