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Wetter /
Hessen (Kreis Marburg-Biedenkopf)
Jüdischer Friedhof
Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde
Siehe Seite zur Synagoge in Wetter (interner
Link)
Zur Geschichte des Friedhofes
Der jüdische Friedhof in Wetter
besteht seit der ersten Hälfte oder zumindest seit der Mitte des 18.
Jahrhunderts: 1752 wird er erstmals erwähnt (Katasterkarte von Wetter). Auf ihm wurden die Toten der
jüdischen Gemeinden in Wetter, Goßfelden, Caldern und Sterzhausen beigesetzt.
Seit 1863 ist der Friedhof mit einem Zaun umgeben. Die Friedhofsfläche umfasst 20,80
ar.
In der NS-Zeit wurden zahlreiche Grabsteine zerstört oder vom Friedhof
entfernt; ein Teil der Grabsteine wurde nach dem Krieg wieder entdeckt und auf
den Friedhof zurückgebracht.
Der Friedhof wurde auch nach 1945 mehrfach geschändet. Im April 1989
wurden 22 Grabsteine beschädigt oder umgeworfen und fünf mit
nationalsozialistischen Symbolen beschmiert. Auch im November 2008 kam es zu
einer schweren Schändung.
Die Schändung des
Friedhofes in der Nacht zum 9. November 2008 durch zwei rechtsradikale
Jugendliche aus Wetter und Cölbe
Pressemitteilung der Polizei (Mitteilung):
POL-MR: Kripo Marburg nahm Täter der Schändung des jüdischen Friedhofes in Wetter vorläufig
fest
Marburg-Biedenkopf (ots) - Gemeinsame Presseerklärung der
Staatsanwaltschaft Marburg und der Polizei Marburg- Biedenkopf.
Wetter. Drei
Tage nach der Schändung des jüdischen Friedhofs Wetter nahm die
Kriminalpolizei Marburg die zwei mutmaßlichen Täter vorübergehend
fest. Am Mittwoch, dem 12. November wurde die Wohnung
eines 19-jährigen "Rechtsradikalen" in Wetter wegen des Verdachts eines
Verstoßes gegen das Waffengesetz durchsucht. Die Kripo fand sechs
möglicherweise veränderte Luftgewehre sowie sechs Schreckschusswaffen.
Die Waffen werden derzeit waffentechnisch untersucht. Darüber hinaus
stellte die Kripo mehrere Schablonen und Farbspraydosen sicher, die als
Tatwerkzeug für Graffitischmierereien auf Verkehrsschildern in Betracht
kamen. Entsprechend der politischen Gesinnung des 19-Jährigen fand die
Polizei zudem eine Vielzahl von Fahnen und Plakaten. Die Plakate
entsprachen denen, die am Montag in einer Schule in Wetter kurzzeitig
an verschiedenen Wänden und Fenstern aufgehängt worden waren. Der
19-jährige räumte in seiner Vernehmung schließlich neben dem
Beschmieren von mindestens 40 Verkehrszeichen und dem Kleben der
Plakate auch die Sachbeschädigungen auf dem jüdischen Friedhof in
Wetter ein. Er benannte einen 16-Jährigen "Gleichgesinnten" aus Cölbe
als seinen Mittäter. Dieser räumte die Taten der Sachbeschädigung nach
anfänglichem Leugnen ebenfalls ein. Sie hätten die Grabsteine sowohl
umgetreten als auch umgeworfen. Den Zaun zum Friedhof hätten sie
ebenfalls eingerissen. Die Idee, in der Nacht zum Sonntag, dem 9.
November den Friedhof zu verwüsten, sei spontan im betrunkenen Zustand
entstanden, so die Angaben der beiden. Ausreichende Haftgründe liegen
gegen die mutmaßlichen Täter nicht vor. Den jüngeren übergab die
Polizei in die Obhut der Eltern. Die Ermittlungen dauern derzeit noch
an." |
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Artikel in der "Oberhessischen
Presse" vom 13.11.2008 (Artikel): Zwei Jugendliche gestehen Friedhofs-Schändung in Wetter
Wetter.
Drei Tage nach der Schändung des jüdischen Friedhofs in Wetter hat die
Kriminalpolizei Marburg die zwei mutmaßlichen Täter vorübergehend
festgenommen. Wie Polizei und Staatsanwaltschaft gestern Abend
mitteilten, wurde am Mittwoch die Wohnung eines 19-jährigen
Rechtsradikalen in Wetter durchsucht. Er wurde verdächtigt, gegen das
Waffengesetz verstoßen zu haben. Die Beamten fanden neben sechs
Luftgewehren und Schreckschusswaffen Fahnen und Plakate, die von der
politischen Gesinnung des 19-Jährigen zeugen. Er räumte bei seiner
Vernehmung den Vandalismus auf dem jüdischen Friedhof ein und benannte
einen 16-Jährigen aus Cölbe als seinen Mittäter. Dieser gestand die
Taten ebenfalls. Die Idee, in der Nacht zum 9. November den Friedhof zu
verwüsten, sei spontan im betrunkenen Zustand entstanden. Ausreichende
Haftgründe lägen nicht vor." |
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Artikel in der "Frankfurter
Rundschau" vom 16.11.2008 (Artikel):
Rechtsextremes Material - Grabschänder festgenommen
Drei Tage nach der Schändung des jüdischen Friedhofs von Wetter (Kreis
Marburg-Biedenkopf) hat die Polizei zwei Jugendliche festgenommen, die
sie als rechtsextrem einstuft. Nach Auskunft der Polizei haben die 16
und 19 Jahre alten Männer zugegeben, 25 Grabsteine umgetreten und den
Zaun niedergerissen zu haben. Sie seien betrunken gewesen, als sie den
Friedhof in der Nacht zum 9. November verwüsteten, gaben sie an. Bei
einer Hausdurchsuchung in der Wohnung des 19-Jährigen fand die Polizei
rechtsextreme Fahnen und Plakate, wie sie Anfang der Woche kurzzeitig
in den Fenstern und an den Wänden einer Schule von Wetter aufgehängt
worden waren. gec |
Lage des Friedhofes
Der Friedhof befindet sich in südwestlicher Richtung weit
außerhalb des Ortes auf der "Judenkuppel", erreichbar über
einen Fahrweg von der Wollenbergstraße.
Fotos
(Fotos: Hahn, Aufnahmedatum: 26.3.2008)
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Blick auf den mit
einem einfachen Holzzaun umgebenen Friedhof |
Das Eingangstor |
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Hinweistafel auf
die jüdischen Feiertage, an denen der Friedhof nicht besucht werden soll |
Teilansichten des
alten Friedhofteiles |
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Teilansichten |
Ältere Grabsteine |
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Hier ruht Towja Sohn des
Gerschon... gest. am 2. Tag von Sukkot (5)607 (= 6.10.1846) |
Hier ruht "Benjamin Sohn
des Schmuel Freudental aus der Heiligen Gemeinde Wetter..." |
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Grabstein für Jettchen
Dannenberg geb. Lilienstein gest. 7.3.1925 |
Grabstein für Juda Lehrberger,
gest. 1.6.1925 |
Grabstein für Elise
Hess
gest. 7.1.1920 |
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Grabstein für den 1968
verstorbenen Fred Buchheim, der nach 1945 nach Wetter zurückgekommen ist.
Er war mit einer christlichen Frau verheiratet, die deswegen ein
christliches Kreuz auf dem Grabstein anbringen ließ. |
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Links und Literatur
Links:
Literatur:
 | Arnsberg II,363-364. |

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